Hildegard Dialoge

DIALOGE MIT HILDEGARD VON BINGEN

 

Ein fortlaufendes PERFORMANCE Projekt

Gewidmet den Gesängen der Hildegard von Bingen

Martina Mathur: Gesang, Monochord und Konzept

Peter Imanuel Krafft: Flöten

Sitzend Dialog Ganzkörper (1)

Dieses fortlaufende Performance- Projekt ist den 77 Gesängen gewidmet, die uns von der Äbtissin Hildegard von Bingen(1098-1179), überliefert sind. Sie wurden von ihr mit „Symphonia armonie celestium revelationum“ benannt, was in etwa mit „Wohlklang der Harmonie der himmlischen Offenbarungen“ übersetzt werden könnte.Es ist unsere Vision, tiefer in diese einzigartigen Klanglandschaften einzutauchen, und im Rahmen dieses Performance-Projekts die spirituellen Schwingungen, die diese große Mystikerin auf Papier brachte, mit neuem Licht zu beleuchten. Die Kraft und Individualität, mit der Hildegard sich auf Ihre spirituelle Suche im Klang begab, die Art, wie sie offensichtlich Sprache, Ausdeutung der Botschaften, vor allem aber auch wunderbare Herausforderungen für den Interpreten in den „Symphonia“ eingebunden hat… all diese Eigenschaften erwecken die Neugier, jenen uralten Gesängen näher zu kommen. Sie verweisen einmal mehr auf die mittlerweile zur Kirchenlehrerin ernannte Hildegard von Bingen als außergewöhnliche und lichtvolle Persönlichkeit in der spirituellen Landschaft des Mittelalters.

Hildegard vopn Bingen

Unsere Neugier war geweckt. Ganz natürlich entwickelte sich daraus, und aus der jahrelangen Freude, Musik des Mittelalters zu gestalten ein Dialog… wir verwendeten die “Werkzeuge”; die uns zur Verfügung standen: Stimme und Flöten. Bald schon kam ein Monochord hinzu…Hildegard von Bingen hatte ja auch eines dieser wunderbaren Instrumente, wie man mittlerweile weiß. Gewiss ist es mitverantwortlich für den Obertonreichtum und die transzendierende Phrasierung in den „Symphonia“. Bald wurde uns klar, dass wir uns auf eine lange Reise begeben hatten.

Nach und nach begann sich die ganze Bandbreite des Universums zu zeigen, das Hildegard in ihre wahrhaft All-umfassenden Meisterwerke der vokalen Transzendenz eingewoben hat. Uns war klar… eine Probe, eine „Vorbereitung“ der Stücke im klassischen Sinn… das war es diesmal nicht. Dieser Code war nicht auf herkömmlichem Weg zu knacken. Die Idee DIALOG MIT HILDEGARD war geboren.

Die Hildegard Dialoge füllen den freien Raum zwischen dem Suchenden und der Vision, den Interpreten, den Zuhörern, und Hildegards Klangvisionen. DIE STIMME  bleibt den originalen Kompositionen verbunden, in einer Zusammenschau der ursprünglichen Notation der „Symohoniae“ und der meisterhaften neuen Gesamtedition von Marianne Richert Pfau. Sie versucht, Hildegards Konzept von liturgischem Gesang als einer erhöhten, quasi transzendierenden rhetorischen Interpretation des Textes Rechnung zu tragen. Während das Monochord immer wieder einen großen Klangraum reich an Ober- und Unter- tönen öffnet, beginnt DIE FLÖTE ihren Dialog – aktiv und zugleich einfühlsam. Sie bewegt sich improvisierend, kommentiert, spiegelt, nimmt vorweg, bestätigt, frägt und antwortet. Keine Interpretation gleicht der anderen – jedes Projekt spiegelt die spirituelle Suche und bringt uns den Klangvisionen Hildegards ein Stück näher.

Die daraus entstehenden kaleidoskopartigen Variationen der verschiedenen Lieder werden  dokumentiert.